Sehbehindertentag 2016
(BERLINER BEHINDERTEN ZEITUNG)
Anlässlich des Sehbehindertentages am 6. Juni fand an 31 Orten in ganz Deutschland die Aktion „Stufenmarkierungen machen Treppen sicherer!“ statt. Dabei wurden kontrastreiche Markierungen auf der vorderen Kante von Treppenstufen angebracht, um diese besser erkennbar zu machen. Hintergrund ist, dass es in Deutschland täglich zu unzähligen Treppenstürzen kommt und laut Statistischem Bundesamt enden davon jedes Jahr mehr als 1.000 tödlich. Oft passieren diese Unfälle, weil Treppenstufen nicht erkannt werden. Kontraste tragen zu mehr Sicherheit bei und das nicht nur bei Menschen mit Seheinschränkung. Hat man es mal eilig oder ist die Beleuchtung schummrig, hat jeder schon einmal eine Treppenstufe übersehen. Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband greift deshalb zum diesjährigen Sehbehindertentag das Thema Kontraste auf. Neben der Stufenmarkierungsaktion gibt es eine Fachkampagne, die sich an Architekten und Designer richtet. In den vergangenen Jahren sind viele Gesetze und Normen veröffentlicht worden, die Barrierefreiheit im öffentlichen Raum und damit verbunden Kontraste fordern. Ziel ist es, auch sehbehinderten Menschen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Bei den Planern scheint der Aspekt der Barrierefreiheit jedoch noch nicht angekommen zu sein. Kaum einer hat verinnerlicht, dass Farbunterschied und Kontrast zwei verschiedene Sachen sind. Mit der neuen Fachbroschüre „Kontrastreiche Gestaltung öffentlich zugänglicher Gebäude“ möchte der DBSV diese Wissenslücke schließen. Die Publikation richtet sich an Architekten, Innenarchitekten, Farbdesigner und Bauingenieure und vermittelt, wie Kontraste geplant, bestimmt und umgesetzt werden können. Um Planern den Umgang mit Kontrasten zu erleichtern, bringt der BSBV eine Kontrastbestimmungstafel heraus. Die Tafel im DIN-A4-Format dient dazu, den ungefähren Kontrast zwischen zwei Farben zu ermitteln.